Exodus von Ukrainern und Russen belastet Sharm el-Sheikh Resort

Das beliebte Touristenziel Sharm el-Sheikh sieht sich einem dramatischen Rückgang von Besuchern aus Russland und der Ukraine gegenüber, während sich der Ort auf die bevorstehende COP27-Konferenz vorbereitet. Die leeren Liegen an den sandigen Stränden und die spärlichen Menschenmengen entlang der zentralen Boulevards der Stadt sind deutliche Zeichen für die Herausforderungen, mit denen der Tourismussektor konfrontiert ist.

Der Ferienort an der Südspitze der Sinai-Halbinsel in Ägypten leidet unter den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, der dazu führte, dass ehemalige Hauptbesucher aus diesen Ländern nahezu verschwunden sind. Mitarbeiter der Tourismusbranche berichten, dass dieser Rückgang einen weiteren Schock für die Branche darstellt, die etwa einen signifikanten Teil des Bruttoinlandsprodukts ausmacht und essentielle Devisen generiert.

Ein Souvenirgeschäftsinhaber in der Naama-Bucht, Ashraf, beschreibt die schwierige Lage, in der er sich befindet, und betont, dass er etwa einen großen Teil seines Geschäfts verloren hat. Vor wenigen Monaten schien die Branche nach dem harten Schlag durch das Coronavirus wieder auf dem Weg der Besserung zu sein, aber die aktuelle Situation hat die Hoffnung auf ein schnelles Comeback zunichtegemacht.

Die Tourismusindustrie in Ägypten kämpfte bereits während der COVID-19-Pandemie und sah sich stark gesunkenen Einnahmen gegenüber, bevor sich diese im Jahr 2021 wieder auf einen bedeutenden Betrag erholten. Die Rückkehr russischer Direktflüge nach Sharm el-Sheikh im August 2021 hatte zunächst zu einer optimistischen Stimmung geführt, aber der Krieg hat neue Schwierigkeiten mit sich gebracht.

Die aktuellen Statistiken zeigen, dass die Abwesenheit russischer und ukrainischer Touristen stark spürbar ist. Ein Monatsbericht des Kabinetts hatte vor einem wesentlichen Rückgang der fremdwährungsbasierten Einnahmen aus dem Tourismussektor gewarnt, was die Sorgen über die wirtschaftliche Situation weiter verstärkt.

Angesichts steigender Importkosten und wirtschaftlicher Unsicherheiten hat die ägyptische Regierung ihre Wachstumsprognosen nach unten korrigiert. Der bevorstehende COP27-Klimagipfel, der in Sharm el-Sheikh stattfinden wird, hat zusätzliche Erwartungen an die Branche, aber die gegenwärtigen Herausforderungen stehen dem Erfolg im Wege.

Um den Einfluss der vergangenen Ereignisse zu zeigen, sind die Beschilderungen in Sharm el-Sheikh in Russisch und Englisch gehalten, und viele Hotelmitarbeiter haben Schulungen in beiden Sprachen durchlaufen. Russische und ukrainische Besucher machten im letzten Jahr einen bedeutenden Anteil der Touristen aus, was die Schwere der aktuellen Situation verdeutlicht.

Berichten zufolge ist seit Beginn des Krieges die Anzahl der russischen Touristen auf ein Minimum gefallen, was sich dramatisch auf die Belegung der Hotels auswirkt. Ein Hotelmanager äußerte die Sorge, dass sie etwa einen signifikanten Prozentsatz ihrer Buchungen verloren hätten.

Ein Reiseveranstalter in Russland erklärte, dass die wöchentlichen Ankünfte aus Russland stark zurückgegangen sind, was einer der Hauptgründe für die Negativentwicklung ist. Die Einschränkungen durch westliche Sanktionen und die Schwierigkeiten beim Umgang mit Zahlungsanbietern haben die Anreise aus Russland zusätzlich erschwert.

Trotz der aktuellen Entwicklung gibt es Pläne zur Wiederaufnahme täglicher Flüge aus Russland, die für die kommenden Monate angekündigt sind. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie schnell sich der Markt erholen kann, insbesondere angesichts der aktuellen Situation in Bezug auf die Ausgaben der verbleibenden russischen Touristen.